Die Geschichte der MPSB
Die Meck.-Pomm. Schmalspurbahn hatte eine entscheidende Bedeutung für die Entwicklung der Landwirtschaft in Mecklenburg-Strelitz und Vorpommern. Ihr Vorläufer war die Feldbahn Ferdinandshof - Rimpau zur Entwicklung der Moorkultur in der großen Wiese. Der Initiator dieser Aufgabe war der Graf Hans von Schwerin zu Löwitz. Auf seine Veranlassung hin wurde die Bahn nach Löwitz und Friedland verlängert. Am 20.5.1892 wurde dann die MPSB gegründet und am 1.10.1892 erfolgte die offizielle Betriebseröffnung.
Damit begann unter großem Interesse der Gutsbesitzer eine sprunghafte Entwicklung der MPSB im Güter- und Personenverkehr bis zur Blütezeit in den Jahren 1930 - 1945. In den Nachkriegsjahren wurden viele Strecken als Reparationsleistung abgebaut und nur ein geringer Teil blieb erhalten. Bis zuletzt bestanden die Strecken Friedland - Uhlenhorst ( -Ferdinandshof) und Friedland - Dennin - Anklam. Vor dem Abbau der Strecke Friedland - Uhlenhorst haben sich die Eisenbahner Friedlands und die Schulen gegen den Abbau und für ein Stück Museumsbahn eingesetzt. Aber ihre Vorschläge wurden von der Reichsbahndirektion in Greifswald mit dem Argument abgewiesen, sie würden am Alten hängen. Auch bei der Stilllegung Friedland - Anklam bemühten wir uns um das Teilstück Friedland - Rameloh Forsthaus als Museumsbahn. Leider ohne Erfolg. Die Fahrzeuge wurden zum Schrottpreis verschleudert. Übrig blieb eine Dampflok mit Zylinderschaden, die im RAW Görlitz verschrottet werden sollte. Dem Herrn Machel und den Eisenbahnern Friedlands ist es zu verdanken, dass die Lok zurück nach Friedland kam und dazu ein Personenwagen von der Pioniereisenbahn Berlin zurückgegeben wurde. Zusammen mit einem Güterwagen und einer Bahnmeisterdraisine können diese Fahrzeuge heute in einer Halle am Friedländer Bahnhof besichtigt werden.
Die erste Feldbahnstrecke
Um die für die Meliorationsarbeiten erforderlichen Materialien von dem an der Staatsbahnstrecke Angermünde - Stralsund gelegenen Bahnhof Ferdinandshof auf die Wiese zu bringen, waren Fuhrwerke wegen des meist unpassierbaren Geländes kaum geeignet. Deshalb blieb der Firma Schweder nichts anderes übrig, als eine in Ferdinandshof beginnende und bis Rimpau führende Feldbahn anzulegen.
Einige ausgewählte Moorflächen der Großen Wiese wurden schon damals zur Heugewinnung und als Weideland durch die in Ferdinandshof ansässige und dem preußischen Kriegsministerium unterstellte "Königliche Remont-Depot-Verwaltung" genutzt. Dabei handelte es sich um eine Pferdezuchtanstalt. Die hier aufgezogenen Tiere dienten ausschließlich militärischen Zwecken. Am 31. Dezember 1887 kam zwischen der "Moor-Cultur-Gesellschaft Mariawerth" und dem Remontdepot ein Vertrag über die Nutzung von Geländestreifen für "eine eingleisige Feldbahn zum Pferde- und Dampfbetrieb" zustande. Den Bau und Betrieb übernahm das Culturtechnische Bureau von Schweder, das sich neben den Meliorationsarbeiten jetzt auch im Feldbahngeschäft etablierte.
Hinter dem in Groß Lichterfelde befindlichen Haus Ring-Straße 107 befand sich die Schwedersche Fabrik. Hier wurden selbstkonstruierte "Kipplowries" - zweiachsige Muldenkipper - gebaut sowie Gleisjoche und Weichenanlagen hergestellt. Auf einem separaten Gelände am Bahnhof Groß Lichterfelde der alten Berlin - Potsdamer Eisenbahn (heute Berlin- Lichterfelde West) lagerten Feldbahnausrüstungen auf Abruf, u.a. um dann nach Ferdinandshof verfrachtet zu werden.
Anfang 1888 begann die Verlegung der 600-mm-spurigen Feldbahnstrecke von Ferdinandshof bis zum Gut Rimpau. Vom preußischen Regierungspräsidenten in Stettin als auch vom Großherzogtum Mecklenburg-Strelitz waren hierzu keine besonderen Genehmigungen erforderlich gewesen, da es sich um eine einfache Feldbahn handelte. In der Regel wurde das Gleis auf eine 30 cm starke Kiesaufschüttung gelegt. Auf das Imprägnieren der Holzschwellen verzichteten die Schweders, weil sie auf die aseptische Eigenschaften des Moores hofften.
Im Frühjahr 1888 war dann die Geburtsstunde der späteren MPSB gekommen. Die nunmehr mit Dampflokomotiven und Pferden betriebene Feldbahn wurde eröffnet. Vorhanden waren zunächst drei Dampflokomotiven, 40 Pferde, 350 Muldenkipper und eine 20 km lange Gleisanlage.
Aufnahme des öffentlichen Güterverkehrs
Nachdem am 12. Oktober 1890 die Zuckerfabrik Friedland ihre Produktion aufgenommen hatte, beauftragte Graf Hans Schwerin -Löwitz die Firma Schweder, das bestehende Feldbahngleis bis nach Friedland zu verlängern. Am 05. Mai 1891 stimmte der Friedländer Magistrat dem beabsichtigten Streckenausbau zu. Unmittelbar danach wurde der Bau aufgenommen, und zeitgleich konnten mit Hilfe der Zuckerfabrik Friedland offene Liegenschaftsfragen weitgehend geklärt werden. Das Großherzogtum Mecklenburg- Strelitz beauftragte den Baumeister Köppert aus Stargard mit der Überwachung des Bahnbaus. Am 20. Juli 1891 lag das Gleis zumindest bis Schwichtenberg. An diesem Tag verkehrte ein aus offenen Güterwagen bestehender Vergnügungszug füer die Schwichtenberger nach Ferdinandshof und zurück.
Am 06. Oktober 1891 erteilte die Großherzogliche Landesregierung zu Neustrelitz eine "Provisorische Erlaubnis zum Bau und Betrieb einer schmalspurigen Feldeisenbahn von der Zuckerfabrik Friedland bis zur Landesgrenze bei der Moorkultur Mariawerth bzw. Löwitz", und ab 1. November 1891 rollten die ersten Rübenzüge zur Zuckerfabrik nach Friedland. Allerdings mußte der Betrieb nach Kampagneschluß wieder eingestellt werden.
Obwohl der Bedarf an einem öffentlichen Personen- und Güterverkehr bestand, gab es speziell in Preußen zu deisem Zeitpunkt noch keine Gesetzesgrundlagen, um Eisenbahnen mit einer Spurweite von 600 mm für einen solchen Betrieb zu konfessionieren.
Das nunmehr 28,4 km lange Schienennetz bestand aus den Strecken Friedland-Ferdinandshof und der bei Schwichtenberg - dem späteren Betriebsbahnhof Uhlenhorst - abzweigenden Stichbahn nach Löwitz. Vorhanden waren vier Dampflokomotiven und 106 vierachsige, von Schweder hergestellte Güterwagen. Als Drehgestelle für die Wagen dienten Fahrgestelle der für die Arbeitsbahn ab 1888 beschafften Muldenkipper. Das Culturtechnische Bureau von Schweder beschäftigte für den Bahnbetrieb 30 Eisenbahner, unter Ihnen drei Bahnhofsvorsteher, je fünf Lokomotivführer und -heizer, fünf Zugführer, fünf Schaffner und fünf Bremser.
Gründung der MPSB-Aktiengesellschaft
Unter maßgeblicher Beteiligung des Grafen Schwerin-Löwitz gab im Frühjahr 1892 ein überwiegend aus den späteren Aktionären der MPSB bestehendes "Comitè" einen "Prospekt Mecklenburg-Pommersche Schmalspurbahn AG" heraus, in dem alle im Einzugsbereich des künftigen Streckennetzes gelegenen Interessenten zu einer Kapitalbeteiligung aufgerufen wurden. Der für den Bahnbau erforderliche Grund und Boden sollte unentgeltlich bereitgestellt werden. Diese durch Druck und teilweise handschriftlich vervielfältigte Schrift stieß auf großes Interesse, so daß in den folgenden Jahren der weitere Ausbau des Streckennetzes ohne Schwedersche Hilfe ins Auge gefaßt werden konnte. Unterzeichner des Prospektes waren Gutsbesitzer, der Direktor der Friedländer Zuckerfabrik und die Bürgermeister der Städte Friedland und Jarmen.
Kurz danach wurde für den 20. Mai 1892 in der Berliner Krausenstraße 37 die Gründungsversammlung der "Mecklenburg- Pommerschen Schmalspurbahn Aktien-Gesellschaft mit dem Sitz zu Friedland in Mecklenburg" (MPSB) einberufen. Gleichzeitig wählten die dazu eingeladenen Akteure im Beisein des dort ansässigen Rechtsanwaltes Dr. Krause den Aufsichtsrat der MPSB, dessen Vorsitz und den Vorstand.
Wenngleich damit auch noch nicht die bestehende Bahnanlage übernommen wurde, war das Wichtigste, die Finanzierung des Unternehmens, gesichert. Die Aktiengesellschaft verfügte über ein Kapital von 1 Mill. Mark, das sich in 600.000 Mark einfache Stammaktien und 400.000 Mark Prioritätsaktien (Vorzugsaktien)aufteilte. Die Geldgeber waren ausschließlich Gutsbesitzer und die Zuckerfabrik Friedland, bei deren Aktionären es sich wiederum z.T. um Gutsbesitzer im Einzugsbereich des künftigen Eisenbahnnetzes handelte.
Aufnahme des Personenverkehrs
In den folgenden Jahren wurde das Streckennetz weiter ausgebaut. Nun sollen auch Anklam und weite Einzugsbereiche dieses Kreises durch MPSB-Strecken erschlossen werden.
Die von den preußischen Aufsichtsbehörden geforderten Bedingungen zur Aufnahme des Personenverkehrs wurden erfüllt. Auf den Strecken Ferdinandshof - Jarmen und Friedland - Dennin - Jarmen wird die planmäßige Personenbeförderung aufgenommen.
Modernste Kleinbahn Deutschlands
Die MPSB ist eine der modernsten deutschen Schmalspurbahnen geworden. Die aus den Anfangsjahren stammenden Mängel an Bahnanlagen und Fahrzeugpark bestehen nicht mehr. Eine Dampflokomotive mit Heißdampfverbundsystem auf der 600-mm-Spur setzt die Fachleute ebenso in Erstaunen wie die 1913 in Betrieb genommenen Personenwagen mit Dampfheizung und Druckluftbremse.
Vorhanden sind 21 Lokomotiven, 23 Personenwagen, 14 Fakultativwagen, 8 Gepäckwagen, 1 Postwagen, 554 Güterwagen, 24 Spezialwagen und 19 Bahndienstwagen.
Erwirtschaftet wurde ein Betriebsüberschuß von 344.852 Mark, der bei deutschen Kleinbahnen einen beachtenswerten Spitzenwert darstellt. Die Aktionäre erhalten 4 % Dividende. Das Streckennetz hat eine Länge von 175,6 km.
Blütezeit der MPSB
Die durch die faschistische Aufrüstung bedingte Steigerung des Verkehrsaufkommens ist beträchtlich. Die MPSB erlebt eine nie gekannte Blütezeit. Durch den Bau und Betrieb der Privatanschlußbahn von Jarmen nach Tutow trägt die MPSB maßgeblich zum Aufbau des größten deutschen Militärflugplatzes Tutow bei. In deisem Zusammenhang hat der Kiestransport aus den bahneigenen Kiesgruben Heinrichshöh (bei Friedland) und Alt Teterin (Strecke Thurow - Stretense) Vorrang.
Ebenfalls ausgebaut wird der bahneigene Kraftverkehr. Er betrifft jetzt auch den Transport mit Lastkraftwagen.
Aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens beschaffte die MPSB seit 1933 10 Lokomotiven, davon 6 fabrikneue, und 72 Güterwagen. 1938 beförderte die MPSB mit Bahn und BUs 131.104 Personen und transportierte 418.201 t Güter in Waggons und Lastkraftwagen.
Beschlagnahme und Abbau durch sowjet. Besatzung
Die letzte Aufsichtsratssitzung der MPSB AG findet in Friedland statt, um die Rechnung für das Geschäftsjahr 1943/44 zu bestätigen. Wenige Tage danach fliehen fast alle Aufsichtsratsmitglieder in Richtung Westen und benutzen dafür u.a. einen Räumungszug der Neubrandenburg-Friedländer Eisenbahn.
Die MPSB wird von einem Kommando der Roten Armee beschlagnahmt. Mit Ausnahme der Verbindung Anklam - Dennin - Friedland werden bis Ende September 1945 alle anderen Strecken des 236 km langen Schienennetzes abgebaut. Auf der verbliebenen Strecke findet fallweise Güterverkehr (wenig später auch Personenverkehr) im Auftrage der Besatzungsmacht statt.
Wiederaufbau von Teilstrecken
Der Chef der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD) für Mecklenburg-Vorpommern erläßt den Befehl Nr. 75 zum Wiederaufbau der Strecken Friedland-Ferdinandshof, Heinrichshöh-Groß Daberkow und Gellendin-Uhlenhorst mit einer Länge von 72 km aus neu zu beschaffenden Materialien. Die MPSB fällt nachträglich unter den Befehl Nr. 124 der SMAD vom 30. Oktober 1945, wird formal enteignet und dem Land Mecklenburg-Vorpommern zur Selbstverwaltung übergeben. Unter Leitung von Direktor Witthöft wird sofort mit den Wiederaufbauarbeiten für die Strecke Friedland-Ferdinandshof begonnen.
Die Strecke Anklam-Dennin-Friedland geht von der Besatzungsmacht endgültig in das Eigentum des Landes Mecklenburg-Vorpommern über. Vorhanden sind noch 7 Lokomotiven, 25 Personenwagen, 10 Gepäckwagen und 239 z.T. beschädigte Güterwagen. Die Gesamtreparationsleistungen haben einen Zeitwert von 3.287.800 Reichsmark
Endgültiger Abbau der Strecke
Sämtliche Bahnanlagen der ehemaligen MPSB sind durch die Deutsche Reichsbahn abgebaut.
Friedländer Eisenbahner und Eisenbahnfreunde errichten 1971 ein Museum auf dem Bahnhof der Stadt Friedland. In einem Güterwagen der früheren MPSB wird eine ständige Ausstellung gezeigt.
Alle 6 bis zur Betriebseinstellung eingesetzten Dampflokomotiven und ausgewählte Wagen bleiben für Museumszwecke erhalten. Sie befinden sich in Großbrittanien, Frankreich, den USA und Deutschland.
Die Werkabteilung Friedland des Reichsbahnausbesserungswerkes Malchin, die einstige Hauptwerkstatt der MPSB, arbeitet 1972 die letzten Schmalspurgüterwagen für Strecken der Reichsbahndirektion Dresden auf. Seitdem werden hier Behälter und Paletten instand gesetzt.
Eröffnung des Museums am Friedländer Kleinbahnhof
Eine Lokomotive sowie ein Personenwagen, ein Güterwagen und ein Bahnmeisterwagen werden auf dem Bahnhof Friedland 1973 als technisches Denkmal aufgestellt.
Aus Anlass des 100jährigen Bestehens der Neubrandenburg-Friedländer Eisenbahn (NFE) gestaltete das Heimatmuseum Friedland 1984 eine Ausstellung zur Geschichte der MPSB und der NFE.
Gründung des Vereins MPSB Freunde e.V.
Die Freunde der Mecklenburg-Pommerschen Schmalspurbahn haben nun ein adliges Ehrenmitglied in den Reihen ihres Vereins. Am 27. August trugen sie dem Grafen Hans von Schwerin-Gerstenberg anlässlich seines 75. Geburtstag diese Mitgliedschaft an. Sein Urgroßvater hatte in den letzten beiden Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts den Grundstock für die Schmalspurbahn gelegt, die schließlich im Jahre 1892 als Aktiengesellschaft gegründet wurde.
Wurde die Schmalspurbahn anfangs nur genutzt, um Ländereien des Grafen zu meliorieren, war sie später ein wichtiges Nahverkehrsmittel der Region. Immerhin fasste ihr Streckennetz insgesamt 214 Kilometer, von dem zum Leidwesen des Vereins kaum noch etwas übriggeblieben ist.
Zum Verein gehörten seinerzeit 16 Mitglieder.
Wiedereröffnung Teilstück Schwichtenberg
Über 600 Meter Schmalspurbahnstrecke rumpelt jetzt der Zug der Mecklenburg-Pommerschen Schrnalspurbahn. Viele Neugierige sind gekommen, um sich anzuschauen, was hier in den zurückliegenden zwei Jahren entstanden ist. "Wir sind noch mit so einer Bahn von Kotelow nach Friedland gefahren", erzählt Eckhard Böttcher. Seine Frau Erika erinnert sich, wie es war, als große Kuchenformen und Geschirr mit dem Zug transportiert wurden.
Es wurde hier bei Null angefangen. Es gab keine Gleise und keine Fahrzeuge mehr. Vor zwei Jahren wurde mit Unterstützung des Arbeitsförder- und Bildungsvereins Schwichtenberg der Neuaufbau der Bahn begonnen.
Zum einen wurden die Fahrzeuge rekonstruiert und zum anderen Material vorbereitet. Ein Kabinett ist eingerichtet, wo Material und Modell zu sehen sind.
Am 3. Oktober hatten die MPSB-Freunde e.V. zum Saisonabschluss ein kleines Fest organisiert. Trotz des unangenehmen Windes und gleichzeitig stattfindender Feste in anderen Städten und Gemeinden kamen zahlreiche Besucher nach Schwichtenberg. Von 10:00 Uhr bis 17:00 Uhr wurden in 15 Zügen insgesamt 150 Personen befördert. Der älteste Fahrgast war ein 86jähriger ehemaliger Eisenbahner der MPSB aus Anklam. Er und viele weitere Besucher waren erfreut, dass ein Teilstück der Kleinbahn 30 Jahre nach der Betriebseinstellung wieder zum Leben erweckt wurde. Erstmals zu sehen war eine kleine Freiluftausstellung typischer Feldbahnfahrzeuge.
Wiederaufbau der Strecke bis Uhlenhorst
Die Kleinbahn rattert jetzt vom Bahnhof Schwichtenberg zur neuen Endhaltestelle am Uhlenhorst. Der Weg dorthin ist im letzten Jahr begonnen worden. Nur ein einziges Schienenstück wartet noch auf seine Verlegung am Uhlenhorst. 1800 Meter lang ist das gesamte Schienenstück der Schmalspurbahn bei Schwichtenberg. Ehemals sind es einmal 214 Kilometer gewesen.
Unterdessen haben die MPSB-Freunde ihren Fuhrpark um zwei Original-Wagen der Mecklenburg-Pommerschen Schmalspurbahn erweitern können: 1909 gebaut, waren die Waggons wohl bis zum Ende der MPSB im Jahr 1969 im Einsatz. Dann wurden sie in Friedland als Stall und Lager genutzt - und vom Verein in entsprechend schlechtem Zustand wiedergefunden. Genauso liebe- wie mühevoll restauriert, sind die grau gestrichenen Fahrzeuge nun wieder in Dienst gestellt.
Die Vredeländer schufen sich mit der Route zum fast vergessenen Uhlenhorst einen Anziehungspunkt. Immerhin war dies in der Sprache der Verkehrlogistiker einst ein Knotenpunkt in Richtung Ferdinandshof und Anklam. Kein Gedanke an ein Abstellgleis. Seit Streckeneröffnung im Mai nahmen etwa 3.000 Fahrgäste in vier Waggons Platz und entdeckten ein neues Gefühl für Geschwindigkeit auf dem insgesamt 1700 Meter langen Gleis.
Fertigstellung Gleisdreieck am Findlingsgarten
Mit zehn Kilometer die Stunde von Schwichtenberg nach Uhlenhorst und seit August 2004 noch 600 Meter weiter. Für die Mitglieder des Vereins der Mecklenburg-Pommerschen Schmalspurbahn (MPSB) ist das nur ein Grund zum Feiern. Sie können außerdem auf fünf Jahre Fahrbetrieb zurückblicken.
Sie ist mittlerweile zu einem wahren Schmuckstück geworden und von Jahr zu Jahr steigen mehr Touristen zu. Die Mecklenburg- Pommersche Schmalspurbahn (MPSB) - dereinst auf mehr als 400 Kilometern unterwegs - hat seit 1998 wieder Meter um Meter Gleis unter die Räder bekommen. Die alte Deutz-Diesellok darf seit August ganz offiziell von Schwichtenberg Richtung Uhlenhorst auch durch den nahe dem Dorf gelegenen Findlingsgarten fahren. Sie verbindet so das Erlebnis Schmalspurbahn mit einer geologischen Sehenswürdigkeit, die zu den Besonderheiten des Geoparks meckelnburgische Eiszeitlandschaft gehört.